Reisebericht der Kongoreise vom 25.9.2007 bis 09.10.2007

 

Wenn Sie Interesse an einem ausführlicherem Reisebericht haben, steht Ihnen dieser unter dem nachfolgendem
Link Reisebericht-ausführlich- als pdf-Datei zur Verfügung.
Jetzt aber ein kurzer Bericht und viele Bilder.  
Kongoreise im Oktober 2007 
Ich will versuchen meine Eindrücke in Worte zu fassen, die ich auf meiner Reise in den Kongo zusammen mit
Pfarrer Daniel Boltner, Ingrid Ader und Heike Oehler erlebt habe. Leicht wird es nicht werden, da viele Eindrücke
mein bzw. unser Herz erreicht haben, die einfach nicht in Worte zu fassen sind. Man muss es einfach erleben.
Die Menschen in Kinshasa bzw. im gesamten Kongo sind sehr freundlich und wirklich von Herzen gläubig. Überall
wird gesungen und gebetet. Natürlich gibt es dort auch Armut, Hunger und Not, was ich nicht verschweigen möchte.
Einige Beispiele möchte ich Ihnen gerne erzählen. Da ist z.B. die Aidskranke Familie die zwar in einem „Verschlag“
wohnen kann, leider aber kein Dach besitzt, sondern nur eine dünne Plastikplane. Das bedeutet, dass diese Familie
praktisch „Wind“ und „Wetter“ ausgesetzt ist und dies ist sicher nicht sehr gut für kranke Menschen. Kleidung und die
wenigen Nahrungsmittel (pro Familie bekommen diese armen Menschen 20kg. Mais von der Hilfsorganisation „Sida“ vor
Ort) sind somit völlig ungeschützt. Mit Hilfe der Spenden konnte es dieser Familie ermöglicht werden ein Wellblechdach
zu kaufen, um ein „Dach über dem Kopf“ zu haben.  Dann ist da Sven, der Student des Hygienestudiums. Er hat vor
vielen Jahren seine Familie durch einen Bombenangriff verloren und war eine Zeit lang herumgeirrt. Er ist dann mit einem
Flugzeug nach Kinshasa gekommen und lebte dort in einem Auffanglager. Er traf einen Studenten aus seinem Dorf im
Osten des Kongo und konnte dann bei ihm wohnen. Der Zusammenhalt dieser Menschen ist so stark, dass dieser Student,
der
selber nur sehr wenig hatte, dieses Wenige auch noch geteilt hat. Sven hat dann auch eine Arbeit gefunden mit der er
sich sein Studium und seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Als er durch die Arbeit einen Leistenbruch bekam, musste
er natürlich operiert werden. Der Arzt hatte sich bereit erklärt die Operation kostenfrei zu machen, das Krankenhaus musste
aber auf seine Kosten bestehen. Dies hatte zur folge, dass Sven aufgrund seiner Krankheit und Operation nicht arbeiten
konnte um die Kosten zu bezahlen. Auch konnte er sein Studium nicht weiterführen. Mit einer Spende konnte ihm geholfen
werden, damit er sein Studium wieder aufnehmen konnte. Dies sind nur zwei Schicksale. Der im Oktober 2006 verschickte
Container mit Spenden aus der gesamten Gemeinde ist nun endlich frei und die Spenden können verteilt werden. Leider hat
es doch nicht mehr in der Zeit als wir dort waren geklappt. Der Grund für diese lange Verzögerung lag in der gesamten
politischen Umstrukturierung des Landes. Auch hatten sich eine ganze Reihe von angeblichen Hilfsorganisationen die
steuerlichen Begünstigungen für den Import erschlichen, um damit ihrerseits Geschäfte zu machen. Dies ist dann letztendlich
aufgefallen und man hat erstmal den gesamten Import gesperrt. Folge war, dass neue Genehmigungen für Hilfsorganisationen
beantragt werden mussten. Dies hat dann leider sehr, sehr lange gedauert und „unser Mann vor Ort“ (Pierre) hat alle Hebel
in Bewegung gesetzt, um so schnell als möglich diese wichtige Genehmigung zu bekommen. Als diese dann vorlag gab es
leider noch immer Probleme mit dem Zoll, da einige Papiere ganz einfach im Ministerium „verschlampt“ wurden. Aber auch
diese Hürde wurde geschafft. So ist eben auch Afrika. Es gibt aber auch eine schöne Seite. Da sind die Kinder in den
Waisenhäusern. Wenn wir sie besuchen ist die unbeschreibliche Freude der Kinder zu spüren. Sie singen, tanzen und reißen
uns einfach mit. Sie suchen die Nähe und sind glücklich wenn man sie einfach nur in die Arme nimmt.  Sehr beeindruckend
war auch unsere Fahrt zum Kongofluß der breit und träge dahin fließt. Es ist dort eine eigentümliche, ja fast mystische Stimmung
die von diesem Fluß ausgeht. Auch der Fischermarkt den wir dort besuchen ist wie aus einer anderen Welt. Man kann dieses
Treiben einfach nicht beschreiben. Diese Gerüche, Farben, und Geräusche. Man muss es einfach erleben. Aber am
eindruckvollsten war es, wenn wir auf unserem „Turm“ im Kloster zusammen saßen und rundherum das Singen und Predigen
zu hören war. Dann konnte man förmlich spüren, dass hier ein wirklich tiefer, im Herzen sitzender Glaube ist.
In diesem Sinne
hoffe ich einen kleinen Eindruck unserer Reise vermittelt haben zu können.
(Wolfgang Mathies)
Nachfolgend eine Reihe von Bildern, bunt gemischt.